Um die Geschichte des Dr. Mikao Usui ranken sich einige Legenden. Er lebte Ende des 19. Jahrhunderts in Japan, gestorben ist er 1926.
Lehr- und Wanderjahre
Nach einer Legende soll er ein christlicher Mönch gewesen sein, der eines Tages von einem Gottesdienstbesucher gefragt wurde, ob er glaube, dass Jesus wirklich die Heilungen und Wunder vollbracht hätte, von denen in der Bibel berichtet wird. Als er dies entschieden bejahte, fragte sein Gesprächspartner weiter, ob er denn selbst schon so etwas erlebt habe, immerhin habe Jesus ja gesagt, dass auch andere dies und größeres vollbringen könnten. Das musste er verneinen. Dieses Gespräch veränderte sein ganzes Leben. Er machte sich auf, einen Zugang zu diesem Heilwissen zu finden.
Nach einer anderen Darstellungsweise war Mikao Usui buddhistischer Mönch, doch auch in dieser Geschichte macht er sich auf, die Wurzeln des Heilens zu finden.
Verbürgt ist alles Weitere: Er studierte an der Universität von Chikago alte Sprachen und machte seine Doktorarbeit. Auch las er dort die alten Schriften. Später kehrte er nach Japan zurück, weiterhin auf der Suche nach Hinweisen auf alte Heilweisen. Nachdem er noch Sanskrit gelernt hatte, fand er in einem buddhistischen Kloster eine Handschrift von einem Jünger des Buddha, mit den Symbolen und einer Beschreibung, wie Buddha geheilt hatte. Dieses Wissen allerdings befähigte ihn noch nicht dazu, selbst zu heilen. So zog er sich für 21 Tage zur Meditation auf den Berg Kurama zurück. Am frühen Morgen des 21. Tages hatte er ein Erlebnis: Die Symbole, die er vorher in der Handschrift gesehen hatte, erschienen ihm. Heute würden wir sagen, er bekam sie übertragen. Ab diesem Moment hatte er die Kraft zu heilen.
Er konnte das gleich an sich selbst erfahren. Beim Abstieg zog er sich eine Verletzung am Fuß zu. Er legte die Hände darüber, es hörte auf zu bluten und der Schmerz verschwand.
Der Heiler
Dr. Usui ging nun in die Armenviertel von Kyoto und heilte die Kranken, so dass sie wieder Arbeit finden konnten und aus den Armenvierteln herauskamen. Wenige Jahre später jedoch kamen die gleichen Menschen wieder zu ihm, in der gleichen Verfassung wie zuvor. Er erkannte, dass es nicht genügt den Körper zu heilen. Die gesamte Lebenseinstellung muss eine andere werden.
Der Lehrer: Hilfe zur Selbsthilfe
So änderte sich sein Leben ein weiteres Mal, er wurde vom Heiler zum Lehrer. Dr. Usui verließ die Armenviertel und begann den Menschen beizubringen, sich selbst zu heilen, indem er ihnen die Symbole, die er erhalten hatte, übertrug (dies geschieht auch heute noch in den Einweihungen). Genauso wichtig wie die Einweihung war für ihn die Änderung der geistigen Haltung. Das ist heute so aktuell wie damals.
Dr. Usui formulierte die fünf Reiki-Lebensregeln.